Santiago/Teneriffa

 Ich hab vieles erlebt. Sonne, Regen, Gewitter, Wind, Fiestas, Siestas, Musik, Märkte, Gottesdienste ... Ich hab viele Menschen getroffen. Interessante, Seltsame, Unfreundliche, Stille, Laute, Gläubige, Spirituelle, Junge, Alte, Suchende, aber vor allem hab ich einige sehr liebe& wertvolle Menschen getroffen. Einige nur für kurze Zeit, einige länger. Bei allen ist es mir schwer gefallen Abschied zu nehmen und bei Einigen ganz besonders. Es ist auf dem Camino wie im echten Leben. Nur viel kürzer und intensiver. Ich hab Menschen gefunden die man liebt, die zu Freunden geworden sind. Ich hab Menschen gefunden die mich verletzt haben und traurig. Ich hatte kurze, nette Wegbegleiter, Bekannte und Gleichgesinnte zugleich. Ich hab viel gelacht und viel geweint. Die Freiheit gespürt, die Einsamkeit, das Leben, konnte frei atmen und einfach mal sein. Kein Stress, keine Verpflichtungen. Nur an das jetzt und hier gedacht. Dann wieder über die Zukunft. Auch wenn ich es vorher nicht in diesem Maße gedacht hab. Es ändert sich einfach vieles auf dem Pilgerweg. Und die meisten Menschen gehen los um Antworten auf ihre Fragen zu finden und vielleicht Lösungen für ihre Probleme. Es ist erstaunlich, Menschen aus allen Alterschichten, Gesellschaftsschichten, verschiedenster Charaktere kommen hier zusammen. Und : wir sind auf Gottes kleiner Erde alle gleich. Mit den selben Fragen, den selben Wünschen, Ängsten und Problemen. Und jeder hat für sich, gläubig oder nicht, das ein oder andere Erlebnis auf den Camino gehabt. Ich für meinen Teil schon. Und es gut zu wissen das man nicht allein ist auf der Welt.